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Enden eine Dogge. Links oben ist am Rande der Grotte ein langbärtiger Kopt
[Acheloos] von vorn gesehen angebracht. In der Grotte steht rechts eine weib-
liche Figur mit geschlossenen Füfsen, im Chiton mit
übergürtetem Ueberfall und hinten herabfallendem Mantel,
auf dem Haupte den Kalathos. Ihre Unterarme waren
im rechten Winkel vorgestreckt; ob sie etwas hielten,
ist nicht zu erkennen. Links von ihr steht, wenig kleiner,
ihr Mundschenk [Hermes-Kadmilos], im kurzen Chiton
und der Chlamys, in der gesenkten Rechten die Wein-
kanne haltend. Zwischen diesen beiden Gestalten ist
in flacherem Relief und weit kleinerem Mafsstabe ein
"weibliches Idol hoch gestellt sichtbar. Es steht mit
geschlossenen Füfsen, ist mit dem Chiton mit über-
gürtetem Ueberfall bekleidet und stützt mit beiden
Händen Fackeln auf. Seitwärts links am Rande der
Grotte ist ein nach vorn gewandt stehender Hund,
zwischen den beiden Gottheiten in der Grotte ein an-
derer der weiblichen Figur zugekehrt sitzender dargestellt. Es liegt nahe, die
■weibliche Hauptfigur und das Idol im Hintergrunde für ein und dieselbe Gottheit
zu halten, welche Wieseler Hekate-Rhea nennt. Einen sicherer zutreffenden Namen
würden wir vielleicht geben können, wenn wir die Herkunft des Reliefs genauer
kennten. Die Arbeit kann dem vierten Jahrhundert v. Chr. angehören.

691. Votivrelief an Kybele. Pentelischer Marmor. H. 0,56. Br. 0,43.

Oben und rechts abgebrochen. Sonst gut erhalten.

Aus dem Piräeus; erworben 1877. Conze in Archäol. Zeitung XXXVIII,
1880, S. i,A. Taf. 1. Vgl. Nr. 690.

Das Relief ist, wie der unten erhaltene, ur-
sprünglich in der Mitte befindliche Zapfen zeigt, etwa
zur Hälfte seiner Breite erhalten. Es war seitwärts
"von Anten eingefasst. Links sitzt auf einem Throne,
der in flacherem Relief vor die Ante vortritt, an
dessen Seitenlehne vorn eine Sphinx als Stütze
angebracht ist und neben dem am Boden ein Löwe
üegt, die Göttermutter, nach rechts gewandt. Sie
setzt die sandalenbekleideten Füfse auf einen Sche-
mel. Bekleidet ist sie mit dem Chiton und dem
über den Hinterkopf gezogenen Obergewand; vorn
im Haar liegt ein Diadem. In der wagerecht vor-
gestreckten Rechten hält sie eine Schale, in der
Linken auf den Fingerspitzen erhoben das Tympanon, in dessen Mitte noch der
Cirkelpunkt erkennbar ist. Ihr zugekehrt steht weiter rechts eine jugendliche weib-
liche Figur [Hekate?] in Chiton und Himation, das Haar umbunden und hinten in

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