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Curtius, Ernst [Hrsg.]; Adler, Friedrich [Hrsg.]; Treu, Georg [Bearb.]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 3): Die Bildwerke von Olympia in Stein und Thon — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.779#0009
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VORWORT

Den Dank, welchen auch diefer Band Ernft Curtius in reichftem Mafse fchuldet, kann ich nur
noch auf einem frifchen Grabe niederlegen. Seine «Nachträglichen Bemerkungen zu den Tempel-
giebeln« gehören zu dem Letzten, was der geiftige Urheber der deutfchen Ausgrabung Olympias ge-
fchrieben. Er hat fie auf meine Bitte hinzugefügt. Nun wird jener Nachtrag ein Zeugnis denen bleiben,
wie er feinem Werke treue Teilnahme und Mitarbeit bis an das Ende gewahrt.

Die erfte Aufgabe, welche der vorliegenden Bearbeitung der olympifchen Bildwerke geftellt war,
beftand in deren möglichft vollftändiger Verzei chnung, unter befonderer Berücküchtigung der Fund-
umftände; die zweite in der Wiederherftellung der in trümmerhaftem Zuftand ausgegrabenen Skulp-
turen, fowie der Ermittelung ihres urfprünglichen Zufammenhangs untereinander und mit ihrer einftigen
Umgebung. Es ift diefer Teil unferer Arbeit, welcher die gröfste Mühe und Zeit gekoftet und das
fpäte Erfcheinen diefes Bandes am meiften veranlafst hat. Aber ich hielt es für eine unabweisliche
Pflicht, diefe Ergänzung der 'olympifchen Funde nicht nur in Worten und auf dem Papier, auch
nicht blofs an kleinen Modellen, fondern im Grofsen an den Abgüffen zu verfuchen. Es war dies das
einzige Mittel, um das, ohnehin noch überweite Gebiet möglicher Irrtümer einzuengen. Ich glaubte
daher nicht eher ruhen und diefe Veröffentlichung nicht früher abfchliefsen zu dürfen, bis die Wieder-
herftellung der olympifchen Funde, foweit von ihnen Abgüffe zu befchaffen waren, im Grofsen nahezu
durchgeführt, und für die Forfchung eine leidlich zuverläffige Grundlage gefchaffen war. Dagegen
mufste auf die Löfung einer dritten Aufgabe, der reizvollften von allen, von vornherein im wefent-
lichen verzichtet werden: auf den Verfuch einer kunftgefchichtlichen Einreihung und künft-
lerifchen Würdigung der olympifchen Bildwerke. Seltene Ausnahmen haben wir nur dort gemacht,
wo fich die Stellung eines Werkes innerhalb der gefchichtlichen Entwicklung mit wenigen Worten
darlegen, oder durch den Hinweis auf die Arbeiten anderer andeuten liefs. Mufsten doch felbft die
ausführlicheren Erörterungen über Technik und Bemalung der Giebelgruppen vom Zeustempel in das
Jahrbuch des Archäologifchen Inftituts (X, 1895 S. 1 ff.) verwiefen werden, um diefen, ohnehin fchon
auf mehr als das Doppelte des urfprünglich geplanten Umfangs angefchwollenen Band nicht noch mehr
zu belaften.

Die Angaben über alles Thatfächliche und die Fundumftände beruhen für diejenigen
Bildwerke, mit welchen die franzöfifche Expedition in der Zeit vom 10. Mai bis zum 20. Juni 1829

Olympia. 111,2. I
 
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