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Die Sicherung des Eisenbatm-Aufmarsches und der Grenzschutz.

25

Die planmäßige Durchführung der Aufmarschbcwegung bis zur
Landesgrenze war indessen nur möglich, wenn die Ausladungen auf den
Endstrecken durch den Feind nicht gestört wurden, Ueber solche Möglichkeit
spricht sich General v. Moltke in seiner bekannten Denkschrift über
den Kriegsplan, wie folgt, aus:

Wir haben durchans keinen Grund anzunehmen, daß die Ver-
sanimlung dcr französischen Armee in mvbilem Zustand, für welchc
bis jetzt die Erfahrung fehlt, schneller bcwirkt werden könnte . . .
Allerdings können die Franzosen, bei der Anhänfung von Garnisonen
und Lagern gerade im nordöstlichen Theile des pandes, bei dcr Vvll-
ständigkeit ihres Systems von Eisenbahncn und deren Reichthnm an
Betriebsmaterial, ohne vorher die Augmentation abznwarten,
eine Armee vvn 150 000 Mann in sehr knrzer Zcit an der Grenze
versammeln... Gesetzt, eine so improvisirte Armee, die immerhin
mit Kavallerie nnd Artillerie reichlich ausgestattet sein würde, befände
sich bereits am 5. Tage um Metz versammelt und überschritte am
8. Tage die Grcnze bei Saarlouis, so würden wir es in der Hand
haben, unscre Eisenbahn-Transporte rechtzeitig zu inhibiren und
unsere Hauptmacht schon am Rhein auszuschiffen.

Zur Aufstellung der drci Armeen übergehend, fährt die Denkschrift fort:

Um die Versammlung des Vll. und VIII. Armee-Korps an der
Mosel zu sichern, wird es wichtig sein, die dort garuisonirenden
Trnppen nicht zurückzuziehen, sondern sie als Avantgarde bei
Trier und Saarbücken zu belasseu und zu verstärkcn.

Bei Trier sollten 4 Bataillone, 4 Eskadrons, deneu von Coblenz
aus sofvrt 1 Batterie zuzutheilen war, diese Anfgabe übernehmen. Vvm
Gelände begünstigt, konnte sich diese Abtheilung bci Trier, Schweich oder
doch vor Wittlich behaupten und bereits am 14. Mobilmachungstag
vom VIII. bezw. VII. Armee-Korps verstärkt werden.

Bei Saarbrücken sollten 2 Bataillone, 4 Eskadrons fzum Theil
aus Saarlouis) die Bewachung dcr Grenze uud den Schutz der Eisenbahn
gegen klcinere Unternehmungen des Feindes übernehmen und, wenn irgend
möglich, nicht über Neunkirchen hinans zurückweichen. Ueber eine fort-
schreitende Zerstörung der Bahn sollte höhere Anweisung ergehen und
die Postirung bereits am 12. Mobilmachnngstag durch Abtheilungcn des
III. Armee-Korps verstärkt bezw. abgelöst werden.

Zwischen beiden Detachements liegend, war die Armirung dcr
preußischen Grenzfestnng Saarlonis bei Ausspruch der Mobiliiiachnng
vorgeseben.

V. Die

Sicherung des
Oisenvakn-
Äukmarsches
und der
Grenzschutz.
 
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