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A n Erscheinen wöchentlich. Snbscriptionspreis I vvi'1' Tr)»
Zss'"' für den Band von 24 Nummern 3 fl. 36 kr. LVll. VV.

od. 2 Rthlr. Einzelne Nunimern 12 kr. R -W od. 4 ggr

im ganzen Unterinnthal! Wenn sich so das ganze Thal vor
unserm Blicke öffnet: rechts hinauf die Ruinen Rodenburg,
Freundsberg und Friedberg, das schöne Schwaz, Bolders,
Hall und die nebelduftige Bergkette von Innsbruck; und links
hinab zwischen Erlenwäldern und grünen Matten das freund-
liche Dörfchen Straß, die Schlösser Rothholz, Kropfsberg, Licht-
wehr und Matzen und der wilde Kaiser in blauer Ferne —"

Ple mperer. „Meinen Sie gwiß, Unser Einer steigt auf
fremder Leut' ihr Hausdach, um ihrZeugs da alles anzuschauen?"

Griesmayer. „Aber nach Schloß Tratzberg und nach
Georgenberg sind Sie doch wohl hinaufgewandert?"

Plemperer. „Ist ja keine Wirthschaft droben, hat uns
die Kellnerin gsagt, und was hätten wir denn hernach droben
thun sollen — sagen Sie selber?"

Griesmayer. „Nun, aber doch die schöne gothische
Kirche in Jenbach selbst —"

Plemperer. „Ja, ja, daß sie ein bisl bigottisch sind in
ihren Kirchensachen, das wirft man den Tyrolern öfters vor.
No, mich hat's weiter nicht gschenirt — und was mich nicht
gschenirt, das schenir ich auch nicht — das ist schon so in meiner
Art; ich denk darin ganz liberal und loyalistisch. Gleich nach
dem Essen haben wir uns ein Einspännerl genommen — theuer
war er gnug, der Schinderkarren — und sind hinabgerumpelt,
auf einer Straßen, wie unser Fingergassl dahier— in s Wirths-
haus nach Straß. Da haben wir endlich wieder einmal einen
gangbaren Wein gsehen, und saftige Kalbsschnitzln dazu. —
Von da sind wir hernach, schandenhalber, weil wir so nah dran
waren, in's Zillerthal hinein, von dem die Leut' gar so ein
Wesen und Aufhebens machen. Ich freu' mich schon, wie nicht
gscheidt, auf die Forelln von Zillerbach; wir kommen nach Schlit-
ters, in's erste Ort — keine Forellen; wir kommen in's zweite
Ort — Gagering heißt das Nest, glaub' ich — wieder keine
Forellen, ich glaub, da Habens in ihrem ganzen Leben noch gar

Herr Plemperer im Gebirg.

(Schluß.)

Ilach dieser Manier Hab' ich Ihnen drei bis vier Stück
Frauenzimmer so im Wasser reiten sehen, wie wir ins Wirths-
haus in der Pertisau hinaufgefahren sind. Feine Forellen,
eine butterweiche Auerhenn' in schwarzer Soß, und einen Mehl-
schmarrn, so fett, daß Einem das ganze Maul wie lackirt davon
war! — No Sie, aber's Essen darf schon gut sein, und die
Betten auch, und Alles z'samm — sonst wär' Unser Einer nicht
drei volle Tag blieben in solch einer verwahrlosten Gegend, wo
die Berg noch in ihrem Urzustand umeinanderstehen und Einem
alle Aussicht in's Freie benehmen ; schon der schwarze See allein
könnt Einem alles Pläsir verleiden, wenn man ihn recht genau
anschauen thät'. Von da — die Zech war ganz leidlich, wenn
auch nimmer so billig, als früher, wie die alte Scholastika noch
gelebt hat, sagt der Brandlmayer — sind wir also über Buchau
und Eben, wo nicht ein honorisches Wirthshaus zu treffen ist,
ins Bräuhaus nach Jenbach gefahren. Forellen Habens keine

ghabt dort, die Händel waren zaundürr, und Spritzkrapfen mit
Honig sind nicht meine Passion, und so haben wir gmachk, daß
wir bald wieder weiter kommen sind."

Griesmayer. „Aber nicht wahr, diese Aussicht vom
Pfretzschnerischen Dach' aus! Unstreitig der malerischste Punkt

S
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Herr Plemperer im Gebirg"
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Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Entstehungsort (GND)
München

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Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

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Bearbeitung/Umgestaltung

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Thema/Bildinhalt (GND)
Speise <Motiv>
Bier <Motiv>
Knödel
Karikatur
Reisender <Motiv>
Appetit <Motiv>
Satirische Zeitschrift

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 17.1853, Nr. 393, S. 65
 
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