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Der Windmüller und sein Esel.

(Sächsisch. Aus dem Munde des Volkes.)

'Z is ämal ä Windmüller gewest, ich globe immer da um Quersort rum
oderin ennerandern Gegend, die jetzt ooch preusch geworden ist; das war gar
kee übler Mann, seine Mühle nährte n so weit recht gut un seine Frau war
rächt frumm un wärthschaftlich, mer kann's er nur zun Ruhme Nachreden,
de gute Frau se wollte immer Alles recht hübsch zusammenhalten, was
ihr Mann verdiente, adder se brachte nischt zusamm; nn warum? da-

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rum! He hatte bloos en eenzgen Fühler, he (
kunnte das vcrflickte Kaarten »ich laassen, un
loenn er heeme oder in der Stadt uf enne
Schenke kamb, da spielte he mit, so lange
wie auch eener mitten spielen wullte, oder so
lange, wie er noch ä fünf Pfennig Sechser
in der Tasche hatte. Na, da blieb mancher
schiene blanke Thaler sitzen un manches Cassen-
Billet mußte kleen gemacht würn. Wenn
er nu hernach heeme kam, uf seine Wind-
mühle, dann hatter nischt mehr, war brummig,
un wenn sich seine Alte drüber vermunkirte,
da krichtese Keile wie ä Nußsack. Na sahte
denn de Windmüllern immer: „Andrees!

Andrees! Dich werd der liebe Gott schon
äinal strafen; denn wenn Dich nich noch ämol
der Teuwel holt, da holt er gar keenen mehr."

I Andrees lachte da manchmal un meente es
! giebe gar keen Teuwel — adder de Frau
! sahte denn immer, wenn es keenen Teuwel
gäbe, wer füllte denn da ämal Andreesen holen.
Da ivordc mei Andrees allemal gedösche, denn
he war eben so aberglöbisch wie seine Alte,
j un er that nur manchmal, als wenn er gar
nischt globte, aber inneweudg da stunden
allemal de Haare zu Berge, wenn er gott-
lose Reden führte. Das gieng denn ooch een
Tag un alle Tage äso, bis Andrees ämal mit j
eenenmale ä ganz anderer Kerl geworden is; wie
das aber so gekummcn is, das sullter glei hören.

Wies ämal nich viel zu mahlen gab un de
Windmühle stille stand, geht mei Andrees in de
Schenke unläßt sich ä Kornelius einschänken, her-

10
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Windmüller und sein Esel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stadt <Motiv>
Soldat <Motiv>
Stadttor
Esel <Motiv>
Müller <Motiv>
Karikatur
Brunnen <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 17.1853, Nr. 394, S. 73
 
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