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Fliegende Blätter — 22.1855 (Nr. 505-528)

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Nr. 516
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https://doi.org/10.11588/diglit.2121#0089
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Man seufzt so mannichfach über die arge Welt, weil die
Lugend gar nicht in ibr geachtet werde und behauptet, daß
heut zu Tage ein Spitzbube seine Carriere leichter mache»
! köniw als ein ehrlicher Mann. Und etwas Wahres muß an
[ der Sache fein, sonst wären nicht schon so viele gescheidte Leute
j auf solcherlei Klagen gekommen. Doch mit Vorbehalt. Es

! Wir wolle» da eine kleine Geschichte erzählen, die zu
! seiner Zeit einem Grafen, dessen Namen wir verschweigen, weil
! der Mann ohnedies schon tobt ist, mit einem Inden passirte.

Der Gras war sonst kein großer Sünder, aber ein Mann,
i der sich sehr viel rinbildetc, einmal weil er wußte wie sein
! Ururahn geheißen, dann weil dieser Ururahn und seine Successo-

! gibt etliche Laster und Untugenden, die dem der sie hat, sein !
! Lebenlang keine Zinsm tragen, weil sie im Lager der Schlechten !
gerade so verhaßt sind, wie bei den Guten. Zum Erempel !
die Grobheit und Bullenbeißigkeit im Umgänge, die dem An- '
der» niemals den Respekt zollt, der ihm gebührt. Man sagt, j
der Satan habe über dies Thema einmal einen Preis ausge- j
schrieben und die Sachsenhäußcr über der Frankfurter Main- j
brücke drüben hätten ihn gewonnen. Nach ihnen käme hart !
hintendrein die Grobheit der Lohnkutscher, dann die der Bräu- !
knechte, Sackträger, der dicken wohlgenährten Philister, die steif
stolz find auf ihre christlichen Linsen — und so weiter, bis fich
die Ader allmählig in den mannigfalten Schichten der übrigen
ehrlichen Leute verliert. Wir sagen mit Absicht: der ehrlichen
; Leute, weil wir sehr gut wissen, daß nur die ehrlichen Leute
grob find. Die Spitzbuben und Gauner haben diese Eigen-
schaft von jeher abgelegt, weil sie wissen, daß sie eine der
wenigen Untugenden ist, die nur schaden können, wenn man
, sich durch die Welt schlängeln will. Es ist ja auch natürlich.
Ist der, dem Einer grob aufstößt, eine stille, blöde, sanftmüthige
Seele, so wird er um so mehr widerwillig gegen ihn, je weniger !
er ihm die Stirn bieten kann. Jedenfalls ist er für alle seine
Pläne ein verlorner Mann. Hinwiederum kömmt es auch vor,
daß der Angegriffene vom nämlichen Schlage ist wie der andre
auch und aus seinen groben Klotz einen ebenso groben Keil
j setzt. Ja er hat vielleicht noch mehr Routine im Handwerk
und gibt ihm nicht nur sei» Kapital, sondern sein Kapital
> lammt Zinsen zurück und der.Andre hat Schaden und Aerger
I und was »och mehr ist, er hat Beides verdient.

Der Hirschdegen.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Hirschdegen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rauchen <Motiv>
Tabakspfeife <Motiv>
Brief
Graf
Karikatur
Hund <Motiv>
Schreiben <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 22.1855, Nr. 516, S. 89
 
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