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Fliegende Blätter — 40.1864 (Nr. 965-990)

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Nr. 971
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https://doi.org/10.11588/diglit.3274#0053
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7. ^Wellungen werde» in allen Buch- und Kunst- ^ _ Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions-^

a . >andlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54kr. ^l1

hct nngscrpcditionen angenommen. ob. 2 Rtlflr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 3 kr. od. 2'/-Sgr.

Der geleimte Tod.

(Ein Märchen.)

Cs war einmal ein Student der Medizin, der hieß
SKcl)!, war aber durch s Examen gefallen, und als er sich
die Sache nun recht überlegte, da hielt er es nicht der Mühe
Werth, noch weiter zu studiren und die Herren Professoren
noch einmal zu bemühen.

Eltern, die ihm einen Wechsel hätten schicken köniten,
hatte er nicht mehr. Weiter zu borgen war' er recht gern j
bereit gewesen, aber die dummen Leute wollten ihm nichts
mehr geben. Auch seine Tante Cordula hatte ihm geschrieben,

so lange sie lebe, sollt' er keinen Heller von ihr bekommen.
Das Schlimmste aber stand in dem Briefe, den er aus
seinem Heimathsorte von Aennchen erhalten hatte. Aennchcn
war nämlich seine Geliebte und des Apothekers einziges
Kind. Die halt' ihm nun gemeldet, ihr Vater, der überdicß
jetzt todtkrank darnicderliegc, wolle schlechterdings nichts von
ihm wissen.

An alle diese. Dinge dachte Herr Mehr, als er an
einem kalten Novemberabcnd im Dampfwagen saß, der ihn
bald nach dem hcimathlichen Städtchen bringen sollte. Neben
ihm saß blos noch ein Reisender, der war ganz und gar in
einen Mantel gehüllt, und zeigte nur sein Gesicht ein wenig,
das keineswegs einnehmend heißen konnte.

„Sie sind wohl nicht in dieser Gegend zu Hause, mein
Herr?" fragte Herr Mehr.

„Nein," antwortete der Fremde, „aber ich habe hier
und in der ganzen Welt Geschäfte."

„Ah, ein Geschäftsreisender! Machen Sic vielleicht in
Spirituosen."

„Dieses weniger," sagte der Reisende; „aber sehen Sie
mich doch genauer an, Sie kennen mich gewiß."

Dabei enthüllte er sein Gesicht etwas mehr: es war
daS eines Todtcnkopscs.

„Darf ich um Ihren werthcn Namen bitten?" sagte
der Mediziner, dem ein solches Gesicht freilich nicht neu war.

„Ich bin der Tod."

„Sic scherzen! der Tod ist ja ein bloßes Abstractnm.
Ich werde mich hüten, an Sie zu glauben. Sie sind ja

weiter nichts, als ein alter Aberglaube und wir leben in
einer aufgeklärten Zeit!"

„Ueberzcugen Sie sich selbst, Sic können mich ja an-
fühlen," sagte der Fremde.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der geleimte Tod"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Personifikation
Sense
Medizinstudent
Mantel <Motiv>
Sanduhr
Junger Mann <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Eisenbahnwagen
Karikatur
Tod <Motiv>
Reisender <Motiv>
Netz <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 40.1864, Nr. 971, S. 49
 
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