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10. Bestellungen werde» in alle» Buch. und Kunst- Vr«. MM m /fl Er,cyen,en>vow°'auap«n°se>,p:wn»m^ XL. ßö

handln »gen, sowie von aNen Postämtern und dM«D * "*• für den Band Non 26 Nnininern 3fl. 54kr.
Zertiingsexpeditionen angenominen od.2Rthlr. 5 Sgr. EinzelneNnnnnern 9 kn od. 2 jt @gv.

Irene (hastig): „Oder ist es Ihnen gelungen, meinen
vortrefflichen Roman: „Die Kolmarkt-Kathi," oder: „Tie

Ermordung durch Gist, Dolch, Rasirpinsel, Strick und
Salamimesser" bei der „Morgenpost" anzubringen?"

S ch w in d e l (wie vorhin). ^

3 u ft in et (vor angenehmer Ausregung zitternd): „So

haben Sie am Ende den Direktor des Carltheatcrs dahin-
gebracht, daß er mich als „Froschmirl" debntiren lasse?"

S ch w i n d e l (wie vorhin).

Euphemia (aufspringend): „Aha, ich weiß cs! Papa
hat endlich die Mühe nicht gescheut, und sämmtliche Kunst-
und Nürnbergerhandlungen bestimmt, meine Photographie als
Debardeur in den Schaukästen anszustellen."

Schwindel (wie vorhin).

Ernestine (die Cigarre wegwerfend): „so ist es

Ihnen gewiß gelungen, daß mich der hiesige Ttirnverein trotz
meines Geschlechtes als Mitglied ausnimmt?"

Schwindel (wie vorhin).

Beatrix (säst schüchtern): „Oder haben Sie, lieber

Papa, für mich eine Gouvernantenstelle gesunden?" ^

(Die übrigen Schwestern sehen verächtlich ans die Spre-
cherin und kehren jede zu ihrer früheren Beschäftigung zurück.)

Schwindel: „Ihr irrt Euch alle, liebe Töchter! Es
ist etwas ganz Anderes! — Macht die Ohren aus: Euere
schwäbische Tante kommt nach Wien!"

Euphrosine: „Und das ist Alles, man ober papa?"

Euphemia: „Tant de bruit pour une Omelette?!“

Irene: „Und darum „Räuber und Mörder!"

Schwindel: „So hört nur die ganze Geschichte. Eure
Tante, wie ihr lvißt, ist kolossal reich, und ihr Sohn, der
ihr einziger Erbe sein wird, kommt auch mit.

Farbige Stereoskop-Bilder aus Wien.

Geschichte von Strümpfen. — Fortsetzung.

(Sämmtliche Töchter, bis ans Beatrix, springen ans
und umringen den Papa.)

Euphrosine: „Ja, ist er denn noch ledig?"

Schwindel nickt und reibt sich dabei die Hände.
Irene: „O, der liebe, liebe Cousin!"

In st i na: „O, wie ich die Schwaben liebe!"

Euphemia und Ernestine: „Ach! und wann kom-

men unsere thenere Tante und der geliebte Cousin?"

Schwindel: „Sie wollten mit dem Würtemberger

Bergnügungszng hier eintreffen. Da sie aber keine Karten
mehr bekamen, so kommen sie morgen hier mit einem ge-
wöhnlichen Zug an. Sie konnten der rege gewordenen Sehn-
sucht nach Wien nicht mehr widerstehen."

Euphrosine: „O, diese Schwaben sind doch herrliche
Menschen!" —

Schwindel: „Kinder, es ist aber keine Zeit zu ver-
lieren! — Ihr habt doch schon oft gehört, daß Tante Mögele
so was man sagt, vom alten Schlage, daß sie zwar eine
Wienerin, aber eine solche sei, wie sie noch vor dreißig Jahren
Mode waren. Um ihr also zu gefallen und auch ihrem Sohne,
der gewiß durch und durch ein etwas langweiliger Schwabe
sein wird, müßt Ihr für die Zeit ihres Hierseins eine ganz
andere Lebensweise führen. An die Stelle Eurer jetzigen
Toilette müssen Kattunkleider treten, die Ihr natürlich alle
selber genäht haben müßt. — Ihr müßt einfache, harmlose
Kinder werden, still, bescheiden, anspruchslos."

Justina: „Gott! in ivclchen Strudel von Langeweile
sollen wir uns stürzen!"

Euphemia: „Aber Papa hat Recht. Ohne eine solche
Komödie richten wir bei diesen Schwaben nichts aus!"

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