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^ Handlungen, sowie von allen Postämtern und jMM WW£/M^
ö^rrn^sexpedittonen angenommen.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions- Ytit sav

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Ein Bricfmarkrn-Sammler.

Erzählung von Crnst Pasquö.

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Richtung hin, entschiedenes Malheur mit ihren Oberkellnern
gehabt. Nach dem Tode ihres Gatten bekleidete diese höchst j
wichtige Stelle ein junger Mann, und in so ausgezeichneter
Weise, so zur vollkommensten Zufriedenheit der Wittwe,
daß die Stamm- und anderen Gäste des Schlaberndorfer j
Hofes nicht anders meinten, als daß dessen blühende Be-
sitzerin sich recht bald wieder unter das süße Joch der !
Ehe beugen, ihr verwaister Gasthof einen neuen und wahr- I
hast würdigen Herrn erhalten würde. Gäste und Gasthof,
ganz sicher auch die arme Wittwe, wären bei etwaiger Reali-
sirung sothaner Vermuthungen auch gar nicht übel gefahren,
und Frau Schnepfel that ihrerseits alles Mögliche, fast das
Unmögliche, um ihren würdigen und liebenswürdigen Ober-
kellner aus der Bahn der Vermuthungen in die der Gewiß-
heit zu leiten und zu lenken. Doch der Verräthcr hatte es
anders beschlossen. Nachdem er sich anfänglich willfährig ge-
zeigt, sich die Zuneigung der Gäste und der Gasthofbesitzerin
vollständig erworben, ging er insgeheim noch weiter und
brachte es bald dahin, daß die einzige Tochter eines reichen
Kleinhändlers und alten Stammgastes des Schlaberndorfer
Hofes ihm ebenso gewogen wurde, wie die Uebrigen. Bald
kam denn auch die Sache an's Tageslicht und der begangene
Vcrrath wurde offenbar. Der junge Oberkellner verlobte sich
mit besagter reichen Kleinhändlers-Tochter, miethete einen so
ziemlich in Verfall gekommenen Gasthof zweiten Ranges,
betitelt: „Zur goldenen Rosine", und zog bald darauf mit
seiner jungen Frau in diesen ein, auf's eifrigste bemüht,
seiner ehemaligen Beschützerin und Gönnerin, der Frau Wittwe
Schnepfel, nicht allein in allen Ehren die furchtbarste Kon-
kurrenz zu machen, sondern wenn nur irgend möglich, sie
sammt ihrem Gasthofc vollständig zu Grunde zu richten.

j . Frau Wittwe Schnepfel, die Besitzerin des Schlabern-
°0tfw Hofes, des ersten Hotels in Schlaberndorf, war trotz
Cct dreißig und einiger Jahren, die sie etwa zählen mochte,
immer eine schöne, stattliche Frau, und doch gelang
y ihr nicht, ihrem zeitweiligen Oberkellner, dem eleganten
' ^nz Kreide, welcher vor kurzer Zeit aus Frankfurt a/M.,
hohen Schule der Hütel-Beflissencn, im Schlaberndorfer
■pe als Lenker und Leiter der Table-d'hote und Verfasser
.'r Fremden-Rechnungen eingerückt war, eine Idee von ihren
Eichenden und einleuchtenden Vorzügen bcizubringcn. Frau
^^hvepfel hatte überhaupt nach dieser, und auch nach anderer

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Briefmarken-Sammler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Brief <Motiv>
Briefmarke <Motiv>
Gasthof
Leidenschaft
Karikatur
Kellner
Philatelist
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1024, S. 57
 
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