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Fliegende Blätter — 42.1865 (Nr. 1017-1042)

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Nr. 1040
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https://doi.org/10.11588/diglit.3287#0190
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Die Erfindung der Spitzcnklöppclei.

Eine Sage.

1.

Bist Du, mein lieber Leser, in dem Hauptsitze säch-
sischen Gewerbfleißes, in Chemnitz gewesen? Du wirst
mir alsdann Recht geben, wenn ich behaupte, es bilde einen
förmlichen Gegensatz von der Bergmannsstadt Freiberg.
Wie Du hier ein beständiges Pochen, Hämmern und Stampfen
unter der Erde wahrnahmst, so dort oberhalb derselben,
unmittelbar in der Stadt selbst. Neu für Dich dürfte hier
aber wohl der Besuch einer der Spitzenfabriken sein, an

denen die Stadt so überreich ist. Da werden die Spinn-
maschinen gezeigt, in welchen 20,000 Spindeln sich durch
einander bewegen und die gleichwohl nur von drei Menschen
geleitet werden. Aber größer noch als die Künstlichkeit
dieser Maschinen ist die Geschicklichkeit der Arbeiter selbst.
Dies gilt vornämlich von der Spitzenklöppelei, die hier
recht eigentlich zu Hause ist. Barbara Uttmann, die
Frau eines Bergmannes, soll diese Kunst im 16. Jahr-
hundert eingeführt haben.

Barbara war Crottendorfs schönstes Mädchen,
aber zugleich auch ein sehr unglückliches, denn ihr Vater,
der Hausvoigt des herrschaftlichen Hauses, war gestorben,
ihre Mutter lag krank darnieder und ihr Geliebter, Liebhold,
war vor Kurzem als Reisiger zum Kriegsherr der Böhmen
geschleppt worden, das den Ungarn entgegenstand. Wir
sehen das arme Kind mit einem Korbe selbstgesponnenen
Garns auf dem Rücken dem nahen Scheibenberge ent-
gegcngehen, um aus dem gelösten wenigen Gelbe der leidenden
Mutter eine Unterstützung zu verschaffen. Da nahete sich
der Betrübten ein kleines Männlein, das rief: „Liebe

Tochter, erbarme Dich mein! bin so müde. Sei so gefällig
und nimm mich mit den Berg hinauf. Bist ja noch jung
und rüstig und ich bin alt und schwach, wie Du siehst, und
sehr, sehr müde." Und Barbara hatte Mitleid mit dem
kleinen Bittenden und setzte das Männlein in ihren Korb
und stieg den Berg hinan. Nach einer Viertelstunde hatte
sie die Spitze erreicht. Hier setzte sie die sonderbare Last
ab und eilte in's Thal. Aber mit jedem Schritte, den sie
that, nahm der Korb an Schwere zu, so räthselhaft ihr
Solches auch dünkte; und als sie das Thal erreicht hatte,
war die Last zentnerschwer, so daß sie mit Mühe nur das

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Erfindung der Spitzenklöppelei"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Garn
Zwerg
Berg <Motiv>
Korb
Wald <Motiv>
Bitte <Motiv>
Alter
Karikatur
Verkauf
Junge Frau <Motiv>
Berggeist
Satirische Zeitschrift
Sachsen

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1040, S. 186
 
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