OäetTagc zum XLIX. Rande.

schönste Gold.

O nein, aus seinem Auge spricht
Die wahre Herzensfreude nicht.

Ist es vielleicht die Herrlichkeit,

Die Dir des Goldschmieds Laden beut?

Nicht doch! Bei der Kleinode Schrein
Kann reichlich Sorg' und Kummer sein.

So ruft der Fürsten Prunkgemach
Doch wohl die wahre Freude wach?

Still! In dem güldncn Königssaal

Sitzt Gram und Schmerz oft mit zum Mahl.

Wie? Hat sie Dem wohl sich vermählt,

Der Reihen gold'ner Rollen zählt?

Ach! bei der Freude äuß'rem Schein
Schlägt drunter oft ein Herz von Stein.

Nein all das Gold, wie hoch im Werth,

Uns wahre Freude nicht beschecrt,

Nicht ächtes Gold, nur Goldes Schein
Gießt wahre Freud' in's Herz hinein.

Das Christgold ist's, des Goldes Schaum,
Hellglänzend aus der Kindheit Traum,

Das an dem Christbaum wir erblickt,

Das Nüsi' und Acpfel hold geschmückt.

Das hat mit laut'rer Herzenslust
Uns einst erfüllt die Kindcsbrust,

Vor seinem Glanz erbleicht noch heut'

All' andern Goldes Herrlichkeit.

Und das beseligt Jahr für Jahr
Noch heute uns'rer Kleinen Schaar,

Bring' ächtes Gold auch künft'ge Zeit,

So innig kcins doch mehr erfreut.

Wo ist das Gold, dcß' Herrlichkeit
Mit reiner Lust das Herz erfreut,

Das Gold, bei dcsien Glanz und Pracht
Das Auge freudestrahlend lacht?

Ist's Gold wohl, das im fernen Land
Als reichen Schatz schon Mancher fand?