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iodcbild.

eschriebcne Bilder.
Von


Kopfputz für eine Kimstschüleriii.

Emile Mario Vacsnv.
6. vriuitzll IU688.6 kü^sstütis.
(Genrebild.)
Hat man jemals ein so frisches Gesichtchen gesehen, wie
dieser Junge cin's hat? Seine Backen sind breit und roth,
und so fest, daß man sie nicht kneipen kann; wenn er lächelt,
da funkelt es wie Frühlingsschnce ans einer Mairose zwischen
seinen Lippen auf. Und in seinen Augen zittert und flackert
die Jngcndlust.
Er ist stark und groß dabei, als könnte er die ganze
Erde an den Polen fassen und sie auf seine kräftigen Schultern
hissen wie Atlas. Die thatkräftige Jugend flammt aus seinen
Augen, quillt von seinen Lippen und schwillt in seinen starken
Armen. Die Liebe lodert ihm im Herzen und der Trotz glüht
in seinen Augen wie die Sonne in einem Waldsee.
Und dieser schöne, kräftige, gute Junge steht in einem
Gcfängnißhofe, dessen Mauern jede Aussicht abschließen. Der
uniformirte Kerkermeister, welcher seine Legitimation durchblättert,
übergibt ihn dem Festnngsschlosser, welcher ihm die Handschellen
zusammenschmiedet; und die Schlüge des Hammers auf das
Eisen wetteifern mit dem süßen Schlage der Wachtel, welche an
dem Fenster des Commandanten in einem Bauer umherhüpft
und in die Juliluft hinausjubelt.
Der Fcstungsschlosser übergibt den Jungen dem Gefängniß-
würter. Das ist ein alter Mann in einem hechtgrauen lieber-
rocke, mit einer großen Mütze, die ihn: bis über die Nase
herabfällt, mit einem kurzen, steifen Schnnrrbärtchcn, welches ihm
beide Lippen eindeckt, mit einem Haselstocke an der Seite und mit
einem lautrasselnden Schlüsselbunde in der Hand.