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D er Bär im Adlerhorst.

(Aus dem Jäger-Lateinischen.)

"DMlsie? Ein Bär im Adlerhorst! Und den wollen Sie selbst gesehen und geschossen haben?!"

„„Eigenhändig"", entgegnete der Graf mit aller Gemüthsruhe. „„Die Geschichte
klingt allerdings unglaublich, aber sie ist wahr und darum die Erklärung sehr einfach!""
Allen stand der Verstand stille, aber der Graf erzählte mit ernster Miene weiter:

„„Der alte Adler steht drei junge Bären, die in einem unbewachten Momente sich auf
einer baumfreien Lichtung herumtummeln. Alle drei zugleich zu fassen und mit in die Lüfte
zu nehmen, ist ihm unmöglich. Er packt also den jüngsten beim Fell und bringt ihn seinen
Jungen zum Adlerhorst. Statt ihn aber zu tödten, setzt er ihn lebendig in's Nest und fliegt
rasch wieder fort, um den zweiten Bären zu holen. Der junge Bär, nachdem er sich vom
ersten Schrecken erholt, benützt die Abwesenheit des alten Adlers, um den jungen Adlern zu
imponiren, indem er einen derselben frißt. Wie er den alten Adler, diesmal ohne Bentc,
wiederkommen sieht, versteckt der junge Bär sich in eine Felsenspalte; der alte Adler aber meint,
seine Jungen hätten mittlerweile den Bären gefressen und wundert sich nur, daß sie noch Hunger
haben. Da er nicht bis fünf zählen konnte, entging ihm der Verlust des einen Adlers, den der

Der Bär im Adlerhorst. 147
Bär gefressen hatte, und alsbald machte
er sich wieder auf, um Beute zu holen.
Natürlich ließ sich auch diese wieder der
junge Bär vortrefflich schmecken, und so
kam es, daß er jeden Tag stärker und
größer tvurde, während die jungen Adler,
über deren Appetit sich der Alte nicht
genug wundern konnte, in der Ent-
wickelung sehr zurückblieben. Die jungen
Adler fürchteten sich, von dem Bären
gefressen zu werden, und duldeten ihn
darum in ihrem Neste, ohne ihn dem
Alten zu vercathen; der Bär aber sah
wohl ein, daß für ihn ein Entrinnen
aus dem Felsenneste unmöglich sei und
daß, wenn er die jungen Adler einen
um den andern verspeisen wollte, der
Alte es merken und keine Nahrung mehr
zutragen würde. Darum entstand zwischen
dem Bären und den jungen Adlern eine
Art Freundschaftsbund, der so lange
währte, bis ich eines Tages, nachdem
ich den alten Adler mit einer sicheren
Kugel getödtet, das Nest ausnehmen
will und bei den ziemlich mageren Adler-
jungen den fetten Bären im Horste fand
und erlegte . . . Sehen Sie, meine
Herren, so kann es gehen!""

Welche Thierc gleichen ein-
ander am meisten?

Kaninchen und Ente.

A Leb'n.

^eim Wirth is iatza g'rad a' Leb'n,
So werd's es net glei' wieder gcb'n.
Dös is a' Gaudi und a' Freud,

Und Alles juchezt, singt und schreit;

A' Jeder schnack'lt*), draaht an Huat
Und stampft vor lauter Uebermuath.
„Was gibt's denn?" frag i', wia i' 's
g'hört.

„„Geh' eina!"" ruasa s', „„an'zapft

»1 Mit der Zunge schnalzen. »Derb!

_L_ Heinr. Zrller.

Das genügt.

„. . . Spricht Ihre Tochter fremde
Sprachen?" - „Nicht fertig — jedoch
kann sie in fünf Sprachen „Ja" sagen,
falls ein anständiger Mann um sie an-
halten sollte!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Bär im Adlerhorst" "Welche Thiere gleichen einander am meisten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hengeler, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1892 - 1892
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Ente
Kaninchen
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 97.1892, Nr. 2465, S. 147
 
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