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Urkunden und Regesten
zur Geschichte des Freiburger Münsters.

Von

Archivrat Prof. Dr. Peter P. Albert.

zito

98. 1323 Juli 6, Freiburg. - - Der Kaplan Peter
auf der Burg zu Freiburg erneuert und vermehrt die
von ihm am 29. April 1318 auf Unser Lieben Frauen-
Altar im Augustinerkloster zu Freiburg gemachte
Ewigmeßstiftung. Dagegen verpflichten sich der Prior,
Bruder Nikolaus von Weissenburg, und der Konvent
der Augustiner, die Messe täglich folgendermaßen
lesen zu lassen: «Du vorgenante messe sol sin du erste
messe, und sol man si lute sprechen und sol man alle
tage sprechen messe von den seien ane sunnentage und
ane hohgezit, die man ze Friburg firet, und ane sant
Erhartes tag, so mag man sprechen von der zit und
von den heiligen also, das man doch in allen messen
sprechen sol ein collecte von den seien: ,Deus, cuius
misericordie' oder: ,Deus, venie largitor'. Und zuo der-
selben messe sol man eweklich zwei zeichen lüten, so
man gottes lichamen ufhebet. Und der vorgenanten drier
pfunt pfenning geltes süln jergelich an des vorgenanten
hern Peters des capellans jargezit und an sins vaters und
muoter jargezit, das ze mitten merzen vallet, ze iet-
wederm jargezit den bruodern drissig schilling pfennige
angeleit werden ze ir notdurft. Und swenne wir oder
unser nachkomenden dirre vorgenanten gesezzeden eine
oder allesament übergiengen, so süln Cu°nrat Sneweli
und Walther von Valkenstein und Wernher der Niener
die vorgenanten messe mit allem irem gelte machen
ze sant Margareten alter ze dem mänster in allem dem
reht als da vor geschriben stat.»

Der Kaplan Peter bestimmt ferner, dass sein
halbes Haus in der hintern Wolfshöhle zwischen des
Kreiers Haus und dem Haus «zur Ente» «an ein
(ewig) 1 vigilie mit nun leczen ze sprechende dri stunt in
der wochen und sin jargezit eweclich ze hegende ze dem
münster Unsere frouwen den priestern dienen sol. Und
wer aber das, das man ze dem vorgenanten münster die
vigilie abeliessi oder das man des vorgenanten hern
Peters jargezit nit begienge, so sol des jares der zins,
der da gat von dem vorgenanten halben huse, vallen an
dise messe. Wer ouch das, das man ganzlich die vigilie
und das jargezit ze dem vorgenanten münster under-
wegen Hessen, so sol das vorgenante halbe huse ganz-

1 Die Originalausfertigung im Stadtarchiv hat: „an ein ein
vigilie", das unbesiegelte Duplikat im Pfarrarchiv St. Martin
offenbar richtig: „an ein ewig vigilie".

lieh und eweclich dienen an die vorgenanten messe>
bei den Augustinern.

Stadtarchiv. — Im Pfarrarchiv St. Martin ein unbesiegeltes
Duplikat. Vgl. Mitteilungen der Bad. Hist. Kommission 8 (Karlsr.
1887), S. 34 f.

99. 1324 Januar 13, Hachberg. — Die Bürgerschaft
von Freiburg kauft den Zufahrtsweg zu der Stein-
grube in Tennenbach.

Wir maregrave Heinrich von Hachberg der alte
und ich Heinrich sin sun tuon kunt, das unser lüte ze
Geissenmatte, die hienach geschriben stant, mit unser
beider wissende und willen und mit unserme rate einen
nüwan ewigen weg über irü gut in der breiti und in
der lengi, alse ouch hienach geschrieben stat, hant ze
koufende gegeben rehte und redelich den burgern von
Friburg und Cuonrate Sneweline von Friburg unsere
frowen ze lobe und ze eren und der statt und dem
lande ze nuzze und ze frommen denselben weg ewek-
liche ze habende und ze niessende umbe vierzehn pfunt
Pfenninge gewonlicher Brisger. Und ist derselbe weg usw.
Gegeben ze Hachberg an sante Gierines tage.

Stadtarchiv. Vgl. Schreiber, Das Münster zu Freiburg.
Beil. S. 6. — Das zu Schreibers Zeit noch vorhandene Original
ist abhanden gekommen. Auch R. Fester, Regesten der Mark-
grafen von Baden und Hachberg 1 (Innsbr. 1900), S. h 17f. kennt
die Urkunde nicht.

100. 1324 Februar 14, Freiburg. — «Swester Anna
Laepin, eptischinne und der convent gemeinlich der
closterfrouwen ze Gumterstal und Cwnrat Sneweli
Pfleger unsere frowen buwes ze dem münster ze Friburg,
Heinrich der Brehter meister des heiligen geistes spitals
ze Friburg und Volmar von Muntzingen pfleger der
guoten lüte ze Friburg an dem velde» einigen sich
wegen des ihnen von Konrad Muoter sei. gestifteten
Almosens von jährlich 5 Pfund Pfennig aus seinem
Gut im Meyenbach zu Günterstal dahin, dass die
Frauen von Günterstal die Gülte einziehen und jedem
der Bedachten alljährlich «ze sante Martines mes»
1 Pfund Pfennig verabfolgen, also «unsere frouwen
pflegere ein pfunt pfenninge» usw., sich selbst aber
für den Einzug 1 weiteres Pfund zuteilen; bei etwel-
chem Schaden an der Gülte wird derselbe von allen
gleichmäßig getragen.

Die Urk. d. Hlgeistspitals 1, 79f. Nr. 182.
 
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