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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0081
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Urkunden und Regesten
zur Geschichte des Freiburger Münsters.

Von

Archivrat Prof. Dr. Peter P. Albert.

190. 1363 Juni 24. — Heinrich Wölflin von Rotten-
burg, dem am 12. Mai 1362 die Pfarrei Freiburg ver-
liehen wurde und der sich am 22. Juni desselben Jahres
dem Apostolischen Stuhl gegenüber zur Entrichtung
der Hälfte des Pfarreinkommens vom 24. Juni 1362
an innerhalb eines Jahres verpflichtete, erhält diese
Frist um 14 Tage verlängert.

K. Rieder, Römische Quellen z. Konstanzer Bistumsgesch.

1305—78. Innsbr. 1908. S. 646 Nr. 2047. — Vgl. oben Nr. 184.

191. 1363 November 9, Avignon. — Graf Egon
von Freiburg bittet mit Unterstützung des Bürger-
meisters und Rats von Freiburg Papst Urban V. um
Entbindung von dem der Stadt bei seinem jüngst
erfolgten Regierungsantritt geleisteten Eide, kein
Recht und keinen Besitz der Grafschaft Freiburg zu
entfremden, damit er die ihm über einige Kirchen
zustehenden Patronatsrechte mit Genehmigung der
Stadt verändern könne — „. . . ut non obstante dicto
iuramento idem comes de consensu et voluntate magistri
civium, consulum et universitatis predictorum dictam
translationem (. . . aliqua iura patronatus aliquarum ec-
clesiarum ... in loca pia et religiosa transferre . . .) facere
et huiusmodi iura patronatus dare possit aliis . . ." —.

Rieder a. a. O. S. 101 f. Nr. 466.

192. 1363. — Umschrift der in den Jahren 1842/43
umgeschmolzenen ehemals oberhalb der Plattform an
einem Gerüst im westlichen Fensterbogen gehangenen
Stunden- oder Uhrenglocke: „Wer mich lob und mich
beschou, den behoit unser frou. Dise glock ward ge-
macht, da man zalt von gottes gepurt druzehnhundert
und darnoch in dem druundsechzigsten jor."

Nach einer Aufzeichnung von 1789. — Vgl. Schreiber, Das
Münster zu Freiburg. Beil.S. 11; Schauinsland 11 (1883), S. 8;
Kempf und Schuster, Das Freiburger Münster S. 213.

193. 1364 Juni 23, Gottlieben. -- Bischof Hein-
rich III. von Konstanz gibt auf Antrag der Stadt den
Kaplänen und Pfründherren an der Pfarrkirche und
St. Nikolauskapelle zu Freiburg neue, beim Amts-
antritt zu beschwörende Satzungen.

In namen der heiligen ungeteilten drivaltikeit. Wir
Heinrich von gots gnaden bischof ze Costenz, tuont kunt
menglichem mit disem briefe, das wir in erhöhunge des
götlichen namen, in merunge begirde der glöbigen et[!]
durch heile der seien, die uns an eime teil empfolhen
sint, durch bette willen der erbern mane des burger-
meisters, des rates und der gemeinde ze Friburg uhsers
bischtuomes umb gotsdienst in der kilchen ze Friburg,
die von gots gnaden an der pfaffheit frühtberlich wahset,
und ouch in sant Nicolaus capellen ze Friburg mit
gunste derselben pfaffheit oder des merren teiles under
inen dise nachgeschribenen gesetzte, die die caplan und
pfruondener der vorgenanten kilchen und capellen, der
über vierzig sint, als uns geruomet ist, in iren und in
jegliches ersten ingang sweren und unzerbrochenlich
behalten söllent, gemachet und geordenet hant und
setzen und ordenen mit disem briefe und wellent und
gebietent sü bi disen nachgeschribenen penen von der-
selben pfaffheit in künftigen ziten vestlich gehalten werden.

Zuo dem ersten, das ein jeglich priester, der in der
vorgenanten kilchen oder capellen ist gepfruondet, uf
derselben pfruonde sitzen und si selber verdienen sol,
es si denne, das in siechtage oder ander redelich und
offenbar sach entschuldige. Were aber, das ein solich
priester redelich sache, die doch nit offen were, meinde
ze habende, von der sach wegen er nit messe haben
sölte, die sach sol er vor den na[ch]genanten personen, die
wir herzuo gesetzet hant, fürlegen, und als lange die
irrunge und die sache weret, sol er sin pfruonde ver-
sehen mit einem priester, der in der vorgenanten kilchen
nit gepfruondet sie, es were denne, das die nachgenanten
personen oder den merren teil under inen duhte, das
die irrunge als redelich were, das sü denselben priester
billich entschuldigete, und sol ouch der priester, ob es
dieselben personen nütz dunket, sin trüwe an eins eides
stat geben, das es also si, als er fürgeleit het.

Item wir setzen und ordenen, das kein priester ge-
pfruondet in der vorgenanten kilchen oder capellen me
pfruonden oder gotsgaben in derselben kilchen oder ca-
pellen oder uswendig habe oder besinge, noch das er
kein gotsgabe, die im empfolhen were oder sust als
ein helfer besinge in deheinen weg usgenomen des [!]
were, ob ein kilcherre oder der lütpriester oder ir Statt-
halter der vorgenanten kilchein von der undertanen
seien wegen zuo den ziten, so sü ir messe haben söl-
tent, unmüssig werent, so mögent die caplan an der
 
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