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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

DOI Artikel:
Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [10]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0032
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Urkunden und Regesten
zur Geschichte des Freiburger Münsters.

Von

Archivrat Prof. Dr. Peter P. Albert.

527. 1437 August 25. — Franz Lu'ppe techan, Jacob
Appoteker, Claus Moerder, Johans Juwant, Claus Spei-
chinger, priester und caplan in unser frouen münster ze
Friburg, und Heinrich underm Reyn der caplan gemein-
lich schaffner rechnen früntlich und guotlich > mit ihrem
Schreiber Ulrich Pfotte anstatt und in namen der
münsterherren und caplan gemeinlich von solicher schulde
wegen, so er inen und andern münsterherren und caplan
in dem obgenanten münster schuldig ist nach innehält
eins instromentz darüber gegeben und ouch von ander
sache wegen. «Und hant ime nemlich verrechnet und
abgeslagen dise nachgeschribene stucke: des ersten
sibenzehendhalb pfunt pfenning und sechsthalben schil-
ling pfenning, die uns worden und usser sinem husrat,
als der verkouft, gelöset sint; sodenne aber sechzehen
pfunt ane einen schilling pfenning, darumb er uns an
schulden uf an gichtigen ' lüten usgewiset hett; sodenne
an mir obgenanten Clausen Speichingern drithalb pfunt
drie Schilling vier pfenning, einen sester weissen und
einen sester roggen; sodenne an her Hans Lu'tolten
drithalb pfund ane drie pfenning, fünfzehen sester roggen
und zwen sester weissen; sodenne an mir obgenantem
Jacoben Appoteker ein pfunt und siben schilling pfen-
ning; sodenne an her Clausen Kanßwol drü pfunt und
sechsthalben schilling pfenning; sodenne an her Peter
Kotzen seligen genant von Baden achtzehen schilling und
drie pfenning; sodenne drissig und fünf mut roggen
und siben mut weissen mit dem abgang und sweinung,
das ime darin gerechnet ist, und hant ime für yeglichen
schöffel roggen und weissen eins ins ander vier schil-
ling gerechnet und abgeslagen; sodenne drü pfunt und
drie schilling pfenning an einem jarzile nach innehält
eins instromentz und denne drizehen schilling ane zwen
pfenning an winzol und nach allem abslag der ob-
geschriben stucken und bekantnis belibt uns den münster-
herren und caplan alle der obgenante Uolrich Pfotte uf
dis zit nach aller rechnung schuldig fünfzig pfunt pfen-
ning und drü pfunt pfenning und zwölfthalbenpfenning.
Ulrich Pfotte bekennt sich für diese Gesamtschuld
und alle einzelnen Posten verbindlich und gelobt sie
den Vierherren und Kaplänen «hinanthin zuo be-
zalende uf soliche zile nach innehält des instromentz,
das ouch furo in kreften sin und beliben sol von der
obgenanten verrechneter schulde wegen, als lange unz
dieselbe schulde bezalt wirt. Und was briefe, register

1 Gichtig, gihtic d. i. ein-, zugeständig.

oder nöttel zwüschent uns obgenanten beiden teilen vor
diser rechnung übergeben sint, die söllent ganz tode
und unkreftig sin und sol [es] bi diser obgeschriben
rechnung beliben ».
Münsterarchiv.

528. 1437 Oktober 13, Freiburg. — Der öffentliche
päpstliche geschworene Notar Johannes von Surse,
Kleriker des Bistums Konstanz, beurkundet im neuen
Chor des Münsters neben der Sakristei («in novo
choro prope sacristiam.) in Gegenwart des Freiburger
Dekans Franz Lu'p und des Münsterkaplans Johannes
Lupoid, daß Heinrich Lo"ffenberg priester und caplan
zuo Friburg in unser lieben frouiven münster der pfruond,
die man nemet Roharczpfruond, in die Hände des Edel-
knechts Walther von Tu'ßlingen und des Bürgers Kon-
rad Mu'nczmeister alias FroT1wenberg als Leihern der
Pfründe vergabt habe zwenzig guldin, die er denselben
ausrichten soll hiezwüschent und sant Johans tag zuo
süngechte zum Nutzen der Pfründe und ihres In-
habers. Ich Heinrich Lo"ffenberg priester obgenant
sol ouch uf den obgenanten sant Johans tag die ob-
genante pfruond anvochen und hinanfür selber besizzen
und besingen und darzuo haben kein ander pfruond
noch dienst nach inhalt derselben pfruond fundacion etc.»
Für den Fall, dass er auf der Pfründe stirbt, ver-
macht er ihr und ihrem Inhaber weitere 20 Gulden.
«Dis obgenant alles hab ich Heinrich Lo,Lffenberg priester
obgenant geben und geordnet der obgenanten pfruond
durch gottes und miner sei heil willen und ouch da-
rumb, daz ich es schuldig waz der obgenanten pfruond,
won mir vor ziten min licher derselben pfruond ge-
gundet hatten anderswa ze dienen. Darumb daz ich
mich dester baß möcht begaun und betragen, won dieselb
pfruond mich nüt wol mocht herziechen, darumb und
dowider hatt ich denselben minen lichenherren geredt
und versprochen all nüz, so dozwüschen von der pfruond
gefielen, diewil und ich also dienet, zuosamnent und
derselben pfruond ganz ze gebent und an derselben
pfruond nuz ze bekerent etc. . . . Das hus genant
zuo Pfannenberg, daz ich Heinrich Lo"ffenberg ob-
genant gekoufet hab vor ziten und ich es aber vormalz
gegeben hab der obgenanten pfruond ewenklich ze haben
einem jeglichen priester, der dieselb pfruond hett und
 
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