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P. Wüski

trug nicht wenig dazu bei, körperliche Spannkraft und Arbeitsfreude zu erhalten. Dazu kam
eine fast absolut zu nennende Freiheit in der Ausführung der Aufnahme. Rücksichten auf
Zeit und Kosten hatten derselben keine Schranken gezogen.

Vielfache freundliche Unterstützung ist der Vermessung und der späteren Ausarbeitung
zuteil geworden. Von der wertvollen Förderung, welche der dem Vermessungswesen jüngst
durch den Tod entrissene Geheime Kriegsrat J. A. Kaupert, ferner Oberst Heinrich Hartl,
seit kurzem Professor der Geodäsie an der Universität Wien, sowie Ernst Hegemann, Professor
der Geodäsie an der landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, dem Kartenunternehmen an-
gedeihen ließen, wird noch im Einzelnen die Rede sein. Besonderen Dank schulde ich meinem
hochverehrten Chef, dem Vorsteher des geodätischen Instituts der Landwirtschaftlichen Akademie
Poppelsdorf. Professor Otto Koll. Wertvoller Rat wurde mir durch ihn während der Be-
arbeitung meiner Vermessungen zuteil, und insbesondere gewährte er mir in der wohlwollendsten
Weise die Muße zur Fertigstellung des Kartenwerks und stellte dringende eigene Wünsche
zu Gunsten Theras zurück. Am meisten ist das Kartenunternehmen gefördert worden durch
den Vorsteher der geodätischen Abteilung der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin,
Professor Dr. Christian August Vogler. Unsere ihm oftmals vorgetragene Bitte um Rat ist
uns während der ganzen Dauer der Kartenarbeit jederzeit in der freundlichsten Weise erfüllt
worden. Die Herstellung der Karten ist zum wesentlichsten Teil mit Hilfe eines vortreff-
lichen Instrumentes erfolgt, das damals soeben erfunden war, und das er uns nebst anderen
wertvollen Instrumenten zur Verfügung stellte. Seinem Wohlwollen verdanken die theräischen
Arbeiten auch die thatkräftige Mitarbeit seiner Assistenten. Christian August Vogler wolle
den ehrerbietigen Ausdruck meines herzlichen Dankes an dieser Stelle freundlich entgegen-
nehmen. Meinen herzlichen Dank auch seinen Assistenten, den Landmessern Lange, Dr. Eggert,
Neuendorff und Semmler. Ohne deren Hilfe wäre es nicht möglich gewesen, die Karten
schon jetzt der Oeffentlichkeit zu übergeben.

Vor Berichterstattung über meine eigenen Arbeiten werde ich versuchen, die haupt-
sächlichsten Vermessungsarbeiten, welche in früherer Zeit auf Thera stattgefunden haben,
kurz zu charakterisieren. Unterstützung mit Rat und That von Seiten unseres Mitarbeiters
A. Philippson hat mir diesen Versuch erleichtert. Ich spreche ihm hierfür gern an dieser
Stelle meinen besten Dank aus.

§ i. Frühere Vermessungsarbeiten auf Thera.

Der Herausgeber hat im ersten Kapitel dieses Werkes eine Reihe älterer Karten der
Insel Thera veröffentlicht, von denen die des Grafen Choiseul-Gouffier') den Vermerk trägt:
„Leve par F. Kauffer en I//6." Diese Karte scheint die älteste zu sein, welche auf Ver-
messungen beruht. Legt man sie nach Norden orientiert neben die zur Zeit beste Karte von
Thera, die englische Seekarte, so fällt im Vergleich zu den früheren Karten die in großen
Zügen vorhandene Uebereinstimmung in der Gestalt der Küstenlinie auf. Man darf beim
Anblick dieser Uebereinstimmung nicht daran zweifeln, daß Kauffer seine Karte auf eine Art
von Dreiecksmessung gegründet hat, etwa in der Weise, daß er einen Punkt auf den Kai-
menen, je einen an der Süd- und an der Nordspitze der Insel Therasia, einen bei Apanomeria,
.Schloß Skaros und vielleicht noch einen Punkt zwischen Apanomeria und Skaros in der
Gegend des Megalo Wuno, ferner bei Kap Aloniki und Plaka Therma als Zielobjekte ge-

l) Choiseul Gouffier Voyage pittoresque 1782 ( oben S. 16).
 
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