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Nr. 20

JUGEND

1918

Die tugendhafte Adele

Adele, vierzig Lenze bald

Ward in der ganzen Stadt verehrt

Als Mädchen streng nnd tugendkalt,

In Zucht und Sitten wohlbewährt.

Kein Männerstiefel jemals trat
Durch ihre jungfräuliche Tür,

Sie lebte füll und separat
Und las Traktätchen für und für.

Noch keiner Hab' ihr Herz bewegt,

So ging die Sage ihr zum Ruhm;
Dem Mann nur, der die Briefe trägt,
Erschloß sich früh das Heiligtum.

Wenn dieser dann das Haus verließ,
Strich er den roten Schnurrbart sich,

Er dachte wohl sich das und dies
Und lächelte oft wunderlich. —

Da ward Adele krank und lahm,

Und keiner, keiner wußte Rat.

Ob ihr das Lesen nicht bekam?

Bekam ihr nicht das Zölibat?

Am Ende ward sie aufgefchnipst. .
Igittegitt! — Sie lag im Bett,

Ein bißchen chloroformbeschwipst.

Sonst aber munter und adrett.

Da fand vermöge dieses Schnitts
Sich auch, was Schuld an allem war:
Zn ihrem Blinddarm starr und spitz
Ein feuerrotes Schnurrbart haar! -

Adele ach, du warst blamiert,

Du warst blamiert, verehrte Maid!

Ja, ja, so mancherlei passiert
Trotz des Geruchs der Heiligkeit!

R. Volker

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Reinhard Volker: Die tugendhafte Adele
 
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