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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0027
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Held von Arle — Held von Tiefenau.

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April 1535 mit Georg zu Rechberg zu Hohenrechberg, gesessen zu Autenrieth, welcher im März 1554
starb, sep. St. Nicolaus zu Veringerstadt.

Held von Arle. Nicolaus H. v. A. war von Kaiser Maximilian I in den rittermäßigen Adelstand
erhoben worden. Seinem Sohne Matthias Held, Kaiserl. Rathe, Beisitzer des Kaiserl. Kammergerichts,
ertheilte Kaiser Karl V d. d. Augsburg 1530. 4. 7. eine Adels- und Wappen-Bestätigung nebst der
Rothwachsfreiheit, dazu die Exspectanz auf alle in der Stadt Nürnberg dem Kaiser von Unehelichen
heimfallende Güter. Kaiser Karl V ertheilte d. d. Bononien (Bologna) 1532. 14. 12. dem Nicolaus
H. v. A. und dessen Sohne Matthias, seinem Rathe, Kammergerichts-Beisitzer und Lehrer der Rechten,
eine Adelsbestätigung und die Vereinigung ihres Wappens mit demjenigen des in der Person des
Matthäus Beger 1530. 4. 7. erloschenen Adelsgeschlechtes. Die Begnadeten mögen das Wappen der
Beger (siehe I, pag. 51) neben dem ihrigen im gevierten Schilde oder sonst wie vereinigt führen. Kaiser
Karl V ertheilte d. d. Barcinona (Barcelona) 1535. 18. 5. dem Kais. Rathe Niclas Held von Arle und
seinem Sohne Mathias, J. U. Dr., Hofrath und Vicekanzler, eine erneute Bestätigung des vom Kaiser
Maximilian verliehenen und von ihm selbst bestätigten rittermäßigen Adelstandes mit Wappenbesserung,
nebst der Bewilligung sich von den Besitzungen zu nennen und Lehen zu empfangen, Rothwachsfreiheit
und dem Ehrenworte «ehrenfest» bez. spectabilis. Matthias Held empfing vom Kaiser Karl V d. d.
Bologna 1532. 14. 12. die von den Beger heimgefallenen Lehen, nämlich Zwing, Bann, Kirchensatz,
Dinghof, Wald, Wasser und Weide in Mundolsheim, Dorf Mittelhausbergen, Burgstall Waldsberg, Hohen-
burgweiler, eine Pfründe in Hohenburg (Odilienkloster), die Mühle in Geispolzheim und 60 Viertel in
Innenheim, beides Burglehen in Oberehnheim und d. d. Prag 1537. 14. 6. die Erlaubniß, das Lehen
an Conrad Joham zu verkaufen. Matthias kaufte 1549, damals Vicekanzler in Ensisheim, den Baseler
Hof nebst den Aemtern Reuthe, Holzhausen und dem 4. Theile an Burg Zähringen. Wohl sein Sohn
war der Junker Andreas Held zu Holzhausen, Ober- und Nieder-Reuthe, welcher 1574 die Herrschaft
Ebringen käuflich erworben hatte, die Zahlungstermine aber nicht einhalten konnte und darum auf
Klage des Verkäufers Hans Ludwig von Bodman 1583. 25. 6. vor das Reichskammergericht zu Speyer
geladen wurde. Als der von Bodman 1588 die Herrschaft wieder an sich nahm und an Gerwig von
Hohen-Landenberg verkaufte, klagte Held auf Zurückerstattung der angezahlten 11 700 fl., was der Ver-
käufer auf Grund des Kaufvertrages verweigerte. (Gef. Mitth. des Freiherrn Othmar von Stotzingen.)
Angeblich der letzte Nachkomme dieses Geschlechts, Karl Friedrich Ludwig Held d'Arles, Kgl. Preuß.
Major a. D. und Landesältester auf Köppelsdorf (Kreis Loewenberg in Schlesien), starb daselbst 1839.
15. 6., von seiner Gattin Amalie Florentine Gielczewska eine Tochter Clara Pauline Amalie Helene,
geb. zu Köppelsdorf 1821. 20. 8., welche als Witwe des Kreisgerichtsrathes Matthaei 1894 zu Hirsch-
berg in Schlesien lebte.

Held von Rheinegg. Dieses aus Rheinegg stammende Ge-
schlecht, Edelknechte von St. Gallen, wohnte im 13. Jahrhundert
auf Badischem Gebiete. Eberhard H. 1312. Rupert H. wurde
1353 vom Stifte Lindau mit dem Kelnhofe in Bernang belehnt.
Nobilis Eberhardus Helt et uxor Elisabeth im Jahrzeitbuche von
Bernang. (J. v. Arx, Geschichten von St. Gallen. I, 482, 494;
III, 324.)

Held von Tiefenau. Die H. v. T. sind Wappengenossen
und wohl eine Linie der von Tiefenau. (Siehe diesen Artikel I,
pag. 221.) Zuerst erscheint unter diesem Namen Heinrich Heilt
von Dieffenowe, welcher 1407 von dem Wegelagerer Berthold Kranz
von Geispolzheim überfallen worden war. Heinrich Heylte von Diffe-
nawe der Aeltere und sein Bruderssohn Heinrich Heylte der Junge
verkauften mit Willen des Abtes von Schwarzach, von dem sie das
Mooser Mannlehen haben, Zinse davon 1437, Hans H. v. T. sagte
1414 wegen Henselin von Hornstein den Grafen von Wuerttemberg
ab; lebte noch 1428. Jkr. Heinrich, 1439 einer der Schiedsrichter
zwischen den Gemeinden Stollhofen und Dalhunden, begab sich
1446. 22. 4. mit den andern Edelleuten der Mortenau in den
Schutz des Pfalzgrafen Ludwig. Dem Jacob H. v. T., j um 1494,
verlieh Kaiser Maximilian ein Haus in der Burg Hagenau zu Burg-
lehen. Demselben Jacob hatte Kaiser Friedrich IV d. d. Straßburg 1473. 21. 8. seine vier unehelichen
Kinder Jacob, Hans, Heinrich und Apollonia legitimirt. Pön 10 Mark Goldes. Jacob Held von
Dieffenowe, Bürger in Straßburg, und seine Gattin Sophia Dalichen von Duesseldorf, Witwe des Jkr.

Oberbad. Geschlechterbuch. II. 4
 
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