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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1847 (Nr.25-36)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1498#0046
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z«, »St TempnaHacbe, da «rstere biimm kurzer Frist absteht unb HLßlich
DaS Chorgestühl« und der oben gedachte Dreisitz möchten wohl
a« paffendsten bloß mit einer dünnen kasur-Farbe zu überzikhen sein, welche
»atürliche Holz durchscheinen läßk. Die Grabsteine, welche in ziem-
Lcher Aahl auf dem Fußboden llegen, laffe man entweder an ihren Stellrn,
«der man stelle fie doch in dem südlichen Kreuzgange neden einander auf,
«»» bereits ein Grabmal eines Abtes von Alters her sich befindet. Di« treff-
Lch Heardeiteken Grabsteine, die bereitS in die Wand der Kirche eingelassen
Gab» befreie man nur sorgsam von der Tünche und laffe sie im Uebrigm,
»k« fie sind. Die Wappenschilder, welche im Chore aufgehängt waren,
Lriitge man sammt und sonderS wieder dahin. Die schadhaften Thüren
«setze man nicht durch solche, wie die in neuester Zeit an dem westlichen
Tingangr der bopparder Pfacrkirche, statt der so merkwürdigen altbyzaniini.
fchen, anqebrachten; vielmehr nehme man die im Chore der Carmeliterkirche
felbst befiadliche zum Muster, welche linkS in die alte Sacristei führt, sder
tzesfer noch die, weiche man an der oberweseler Liebfrauenkirche zu beseitigen
füc gut gefunden bak. Was dcs Aeußere betrifft, so beschränke man sich
fchlechthin auf dessen Consolidativn, und mözen in dieser Hinsicht die boppar-
tz« Pfarrkirche und die coblenzer Cistorkirche alS warnendr Exempel dienen.

Zum Schluffe empfehlen wir noch die würdige Wiederherstellung des br-
«itS erwähntrn HeiligenhäuschenS neben der Treppe auf der Nordseite
tzes ffhoces. Die Holzschnitzerei auf der Hinterwand desselben ist ausgezeich-
schön und gan; leickt wieder vollkommen herzustellen; das MulkergotteS-
tzitb aber ist eine recht lüchtige Arbeit, wahrscheinlich auS dem 15. oder gar
14. Iahrhundett. Mögm diese Andeutungen so qut aufqenommen werden,
»i« fi« gemeint find! A. Reich enSp erger.

Domvau-Hülfsvkrein öer pfarrgemeindelHohenbudbkrg-
Caldenha'.tfen.

An den Wohllöblichen Vorstand deS Central-Dombau-
Vereins zu Köln.

Einem Wohllöblichen Vorstande habe ich die Ehre, beiqebogen die Sia-
«ten des in hiesiger Pfarrgemeinde zusammengetretenen Dombau-Hülfsver-
«r«s mit dec ergebensten Bitte zu üaersende», dieselben zu gmehmigen und
L» daS „Domblatt" aufnehmen zu wollen.

Ebenfalls folgt hierbei die Summe von fünfzehn Thalern alS Beitrag
tzes hiefigen VereinS für das Jahr 1846. Diejenigen Mitglieder, welche seit
kängerer Zeit dem ccefelder Dombau-Verein« angehört?n und jährlich einen
Thaler beigetraqen haben, darum auf die Rechte der Mitglieder des Central-
Wereios Anspcuch haden, sind unten verzeichnet.

Bsn dem hiesigen Kirchenban-Vorstande, der nach h. 4 anliegender Sta-
-Srkrn auch der Vorstand des hiesigen Dombau-HülfsverelnS ist, bin ich be-
«uflragt, zu b-merken:

») Daß die kieiige Pfarrgemeinb« klein und selbst noch benöthigt ist, den
Mecckau der Pfarrkirche im Kostenanschlage von 14,000 Thlrn.. wozu sie
setbst 2000 Tblr. durch freiwillige Gaben aufgebracht hat, in Angriff zu
«ehmen, weßhalb die Beiträqe für den Dombau allerdings nur gering sein
»erden, ungeachtet das Zntereffe für die Forisetzung des Baues auch dei
4«m geringen Manne rege ist.

d) Daß es für die Dombau-Sache zwcckdienlich scheine, wenn vom Een-
«ral-Vorstande niedliche Zeichnungen von Domprospmen in Steinubdruck
«»rräthig gehalten und d-n Filial-Vereinen theilweise unentgeltlich oder ge-
gm Vecgütung mitqnhult würden, damit jene, welche wegen Verhältniffe
ld«» Prachtbau selbst anzusehen verhindekt stnd, wenigstens in einem Bilde,
«m Werthe von einiqen Pfenniqen, ihn bewundern können. Bekanntlich
chat der sel. Rkgierungsrath Bracht vor mehreren Jahren bei' Gelegenheit,
A»o die königl. Regierunq zu Düsseldorf eine Collecie für den Dombau auS-
schrieb, durch Anlage solcher niedlichen Bildchen die Sache sehr grfördert.

v) Es möqe dcm verehrlichen Vorsiande des Central-Veccins gefallen, die
2«, übrigen Dombau-HülfSvereinen schon zugesandten Zeichnungrn von Dom-
Ansichten rc. auch dem hiesigen Vereine gütigst zugeh.n zu lassrn.

Mit aller Hochachtung zeichnet einrs verehrlichen Vorstandes des Central-
Dombau-Vereins gehorsamer Diener

Theodor Schmitz.

Saldenhausen bei Uerdingen, 5. März 1847.

Namen der Mitsiieder, welche s.it längrrer Aeit jährlich 1 Tbaler für
S«r Domdau beigelragen haden. Di- Herren: Pastor Schmitz. — I. W.
Gcbmitz. — Zos. Rothes. — Joh. Willems. — W. H. Schmitz. —
Moys Planker. — Perer Schmitz.

Statuten

des Dombau-Hülfsv:r«in«S der Pfarrgemeinde Hohenbudberg.

tz. 1. Die disber mit drm Domdau-Hülfsvereine für Ercfeld und Um-
Meqe'nd vereint qkwesene Local-Abiheilung Hohenbudberq-Caldenkausen consti
«uitt fich als selbstständiger Domdau-Hülssvercin, um sich direcl an den
tzsrch dieAllerdöchsteCabinels-Ocdre vom 8. December 184i bestäkigten Cen-
Lral-D«mbau Verein anzuschließen.

§. 2. Mitqlieder dieses Vereins sind alle, welche jährlich wenigstens 10
-Sgr- j'-' d:ffkn Casse beitraqen; auch kleinere Gaben werden dankbar an-
wenommrn.

H. 3. Alle, wklchr Eiaen Tbaler jährlich beitragen, haben di'e Rechte dec
<Mjtglieder des köin.r Ckntral.-Ver.ins.

H. 4 D«r Do-stand tes Ve--i»s bestrht aus drr zeitlichen Kirckenbaii-
Gsmwissir» von Ho'enburb-rg-, u-enn sich diesilbe nach vollendetem N.udau
d« Kirche dasildst wird aufg-lös'r baden, sv wird der Kiichrnvorstmd die

Leittmg des Verern« übemehmm; R-ndant und Corcespondenzführer wrrden
jährlick aus dm junge» Leuten der Pfarre gewählt.

§. 5. Drr Vorstand läßt sich angelegen sein. jährlich bek d-n Vereins.
Mitgliedern di« Beiträge einzusammrln, wie au» im Bereich« der Pfarr-
gemeind« eine jährlich« Collecte abzuhalten; di« Rrchnung wird in jedrm
Zahre gi-ichzeitig mit jener des hvhenbudbecger Kirchenbau-Berein«
abgelegt.

Lorretpondens - Nachrrchten.

Köln. Freund« der AlttttbumSkunde des Mittelalters machen wir auf
dm in Stuttgatt bestehenden „Tüttembergischen Altttthums-Verein" aufmerk-
sam und di« von demselben hwauSgegebrnen JahreShefte, welche in wei'tecen
Kreisen noch nicht so bekannt sind, wie fie es ihres gediegenen JnhalteS we-
g-n wohl zu sein verdienen. Drei Hrfte find erschienen, von denen die
ersten Adbildungen mittelalterlicher Kanstwecke enthalken, welche wir, so weit
ihr Jnhalk der Tendenz diefer Blätter entsprichr, ausführlicher beschreiben
werden. DaS letzte Heft enthält die B-schreibung der Heidengräber am
Lupfen bei Oberflacht, zwei Stunden von Tuttlinqen, geöffnet und beschrieben
von dem Haupkmanne von Dürrich und l>. Wolfgang Menzel. Di- hier
gefundenen Ueberreste führen uns in die Zeit des g-rmamschm AlterrhumeS,
wo fich die Alemannen in Schwaben zuerst festsetzten, also wahrscheinlich in
vaS vierke Zahchundert unserer Ieitrechnung, und geben uns die merkwürdig-
stm Aufschlüff« über den damaligen StanLpunct germanischer Civilssation.

Ernst Weyden.

Altenbrrg. Durch unseres und des hochseligen Königs Munificenz
ist die kerrliche Bliuzierde unseres stillen Thales, die einfacb präcbtiqe Clfier-
cirujee-li.tche, wieL.c i.» volriiec P.aa-c auo ihre» Trümme.n erslaaoea. Äe-
sichert ist, was Frevel und Vernachlässtgung an diesem schönen Denkmale
oeurscher Baukunst verbrochen. Unscrem kunstliebmden und kunstfördernden
Könige war es vorbehalten, diese ehrwürdige Grabesstätte der Vorfahren sei-
nes erlauchten Hauses wieder ganz ihrer historisLen und artistischen Bedeu-
'ung würdig herzustellen; denn der, unicr der Oberleitunq deS Köniqlichen
Bau-Jnspecrors Biercher ausgeführte Wiederherstellungsdau unsrc schönen
Kirche ist jetzt ganz vollendet, und soll dieselbe ehestens dem Gottesdienste wie-
oer eröffn« werden. Wahrscheinlich wird die feierliche Einweihung der Kirche
— ein hohes, bedeutungsvolles Fest füc unsere ganze Gegend, das ganze ber-
gische Land — in der Mitt« des künfligen MonatS Stakt finden. Männrr,
von wahrhaft religiösem Gefühle beseelt, die hvhe Bedeutung der Feier er-
kennend, wi> es stch um ein Haus des Herm, um das hecrlichste Denkmal
deurscher Baukunst des bergischen Landes handelt, haben es sich eifrigst an-
gelegen sein lassen, dieselbe so würdiq und f-stlich, als bei den vorhandenen
Mitteln nur iinmer möglich, zu gestilken. Wis zu erwatten stand. ward
ibrem Vorbaben von allen Seiten die fceudigsie Theilnahme und Unterstützung.
Berschiedene Gesang-Vereine unserer Gaue sind schon zur Verhecrlichung der
Zeier zusammengetreten, und selbst der wackere kölner Männer-Gesang,
Derein.decseinemWihlspcuche: „Durch das Schöne stets das Gute",
wo es gilt, immer treu durch die Thar, hat auch mit der freudigsten Berei't-
oilliqkeit seine Theilnahm.' zugesagt, so daß die Einweihunqs-Feier der Kirche
eine recht f.stliche, der erhabenen Würde dec Handlung selbst entfprechende zu
werden verspricht, indem von Seiten der hohen Geistlichkeit und der Behör-
den auch zweifelsohne alles aufgeboten wird, was zuc würdigen Hebung
der heiligm Feier nur beitragm kaan. Alles zur höchstenEhre Gottesl

Aachen. Da das „Kölner Domblatt" von dem aachener Kaisersaa!-
und dem bar.iuf bezsiqlicben R-staurat?en«p!ane bereils M.'ldung qeih m hak,
so wird die folgende Miltheilung über neuere Ecmitkelungen in Bekreff die-
l'eS Saales den Lesern vielleichr nicht unwillkommen sein. Iwei Fragen, eme
historische und eine technische, bildm die Angelpuncte. der üoer die frag-
liche Restauration schwebenden Contrcverse. Fürs E.ste die Frage: Laq es im
Plane des ersten Baumeisters, dem Saale auch auf der Südseite Fenst.r zu
geben, und hatte der Saal ursprüngüch wiiklich Fenster auf dieftr Seite?
Ziveitens, für den Fall dec Bejahung dieser ersten Frage: Jst es mit dem
irrarericllm Bestrnde des Bauwe kes verträglich, li.se Fenstcr wicder herzurich-
ten? m. a. W.: Jst dec Bau noch solide genug, um durch di'e H rstellung
sotcher Fenster i» seinem Bestande nichl bedroht ju erscheinen? Diese Fragen
nun sind gan; neuerdings durch den Herrn Architekcen Chr. Schmidt
aus Trier von dem reintechnischen Standpuncle aus abermals unter-
fucht und, wie ich auf das zuverlässigste vcrsichern kann, beide enrschieden be-
jaht worden. Herr Schmidk hak die Ansicht qewonncn, daß eine zweisei-
lige Beleuchlung des Saales ursprünqlich. projrckirk und ins Wirk gesetzt
wvrden sei, so wie daß diese zweiseitige Beleuchlung in praknscher Hinstcht
durchaus angemessen erscheine, ja, durch die Brrite des Saales von 60 Fuß
sogar crfordert werde, daß endlich der Neubau der fraqiichen Wand auf der
Südseire weder dem G bäude irgend Gefahr drohe, noch auch wit qroßem
Kostmaufwande verbunden sei. Da die Veröffentlichung des ausführlichen
Schmidt'schen Gutachiens in nakc Aussicht gestelll ist, so beschränk« ich mich
auf die vo sthende kurze Miltheilung dcS Facits.

Verantwortlicher Herausgeber: Jos. DuMont.

Dmck und Commissions-Verlag des Verlegecs de« Kölnischen Zeimng,
M. DuMcnt-Schauberg.
 
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